Für Kinder: Zauberklang und Blechsalat

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Die Villa Musica fördert den Nachwuchs bei den Musikern, die FREUNDE fördern den Nachwuchs beim Konzert-Publikum.

Freundeskreisvorsitzende Barbara Harnischfeger durfte den Tag der Offenen Tür am 30. Juli 2006 bei der Villa Musica in Mainz eröffnen und machte Geschmack auf "Zauberklang und Blechsalat", ein Konzert, das die FREUNDE finanziert haben.

Barbara Harnischfeger zitierte einen Liedtext von Reinhard May, der das Erlebnis Live-Musik ohne elektronische Hilfsmittel so besingt:
"Da lob ich mir ein Stück Musik von Hand gemacht, noch von einem richt'gen Menschen mit dem Kopf erdacht. .............. Das geht los und funktioniert immer und überall, auch am Ende der Welt bei Nacht und Stromausfall".

Das Stipendiaten-Ensemble Munich Chamber Brass war engagiert worden und zog zusammen mit dem Musikvermittler Marco Simsa die Kinder in den Bann. Und auch die Erwachsenen waren fasziniert, konnten vielleicht noch etwas lernen.

Das Kinderprogramm hatte zwei Aufführungen. Es war auch Bestandteil des Sommerprogramms von Villa Musica in Engers. Die Vorstellung dort nicht Open Air,  sondern  wegen der größeren Intimität und Nähe zwischen Musikern und Kinderschar in der Turnhalle des Heinrich-Hauses, direkt neben dem Villa Musica-Schloss.

Lieselotte Sauer-Kaulbach schreibt darüber in der Rhein-Zeitung:

Da lernen dann die lieben Kleinen, die ganz alleine und gleich vorne an der Bühne sitzen dürfen, spielerisch mit "Trompeter Willi" und seinen vier zwecks Verstärkung herbeizitierten Freunden, was sich mit einem Blasinstrument anfangen lässt.

Wie man beispielsweise eine Trompete mittels Dämpfer richtig schön zum Quäken oder eine Posaune zu ihrer "Spezialität", den fließenden Glissandi, bringt, wie man einem Horn zwar nicht das Maul, so doch den Schalltrichter stopft und der schwergewichtigen Tuba, die gleich umjubelter Liebling aller Kinder wird, die abgrundtiefsten Töne entlockt. Zwischendrin bindet Simsa, ...... sein junges Publikum immer wieder hübsch ins Geschehen ein.

Und dann gibt's natürlich auch noch eine Menge "richtige" Musik, barocke Kompositionen vor allem, von den Trompeten glänzend aufpoliert, dass eigentlich jeden Moment märchenhafte Prinzessinnen und Könige hereinspazieren müssten, oder einen fetzigen Ragtime wie aus einer amerikanischen Ganovenbar, mit der Posaune als Star - und natürlich mit schwarzen Gangstersonnenbrillen präsentiert.

Damit der "Blechsalat" auch richtig bunt wird, mischen die Fünf von "Munich Chamber Brass" noch ein bisschen Bach darunter, eine seiner Bearbeitungen des Chorals "Wachet auf", und die Tuba sorgt für derbe Deftigkeit beim original oberösterreichischen Ländler - mit Marko Simsa als Tanzmeister, der seinen eifrigen kleinen Mittänzern die richtigen zünftigen Schritte und Drehungen beibringt.

Zum Abgang gibt es dann den "ollen Kaiser Wilhelm" und einen Marsch, der auf einem Gartenschlauch intoniert wird: Wetten, dass solch eine lockere Simsa-Lektion mehr Lust auf Musik macht als manch ernsthafte Schulstunde?    (ls)