Villa Musica STERN 2019

Cellist Konstantin Bruns ist der Preisträger

Seit 1993 schon vergibt die Villa Musica jährlich einen Förderpreis. Der Künstlerische Leiter sucht einen Stipendiaten, eine Stipendiatin aus, deren instrumentale und interpretatorischen Fähigkeiten hervorragen, die sich durch Teamgeist im Ensemble auszeichnen und die besonders an künstlerischer Reife gewonnen haben während der dreijährigen Stipendiatenzeit. Seit 2010 sind es die „Freunde der Villa Musica“, die das Preisgeld von 3000 Euro geben. Die Freundeskreisvorsitzende Barbara Harnischfeger fand nun, dass der „Förderpreis der Villa Musica“ einen neuen Namen braucht, einen, mit dem die jungen Künstler renommieren können - sie sind ja keine Anfänger, sondern bereits große Könner auf ihrem Instrument und stehen am Beginn einer beruflichen Karriere. So gab es ein brain storming mit Prof. Alexander Hülshoff, der die Preisträger aussucht, und Prof. Dr. Karl Böhmer von der Villa Musica und heraus kam der Name: STERN VILLA MUSICA. Es ist eine Art Oscar und so gibt es auch eine Trophäe.

Der 26jährige Cellist Konstantin Bruns aus Magdeburg erhielt am 7. April 2019 den ersten „Villa Musica Stern“ beim Konzert in der Villa Bellestate in Grafschaft, Kreis Ahrweiler, beim Veranstalterpartner der Villa Musica, dem Ehepaar Maerker, vor 80 Zuhörern. Konstantin Bruns und sein Studienkollege aus Berlin, der Japaner Kenji Miura am Klavier, spielten ein für Künstler und Zuhörer hoch anspruchsvolles Programm, weitgehend mit Werken des 20. Jahrhunderts - Prokofiew und Schostakowitsch. Es war perfekt. Die Bewunderung des Publikums für technisches Können, für Kraft und Ausdruck war groß.

Sich wohlfühlen auf der Bühne

Vor den Konzert abschliessenden Rossini-Variationen von Bohuslav Martinu überreichte Barbara Harnischfeger den Villa Musica Stern und fragte den Preisträger nach seiner Zeit als Stipendiat bei der Villa Musica, was hat sie ihm gebracht. Die Antwort: Konzerterfahrung. Durch die Möglichkeit, am Ende einer Akademiewoche in Schloss Engers mit den Dozenten in drei Konzerten an unterschiedlichen Orten aufzutreten, lerne man, sich wohlzufühlen auf der Bühne, sagt Konstantin Bruns. Dass ihm die Zuhörer auf der Pelle sitzen, die in der ersten Reihe oft so nah, dass sie umblättern könnten, mache ihm nichts aus. Das Publikum bringe Energie.

Ins Orchester reinschnuppern

Konstantin Bruns ist 1993 in Magdeburg geboren. Jetzt, 2019, absolviert er sein letztes Studienjahr, ein Teilstudienjahr, an der Universität der Künste in Berlin bei Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt. Parallel ist er Mitglied in der Orchesterakademie des Rundfunksinfonieorchesters Berlin. Das sei schon etwas anderes als ein Hochschulorchester. Er wolle reinschnuppern, ob Orchesterdienste etwas für ihn  sind. Er ist sich bewusst, dass es für eine Solokarriere nicht nur Können, sondern auch Glück und Marketingstrategie bräuchte.

Sparen fürs eigene Instrument

Und was macht er mit den 3000 Euro-Preisgeld?  Er will sie auf die hohe Kante legen, für ein eigenes Instrument. Konstantin hatte sich für 2017 und 2018 das Vuillaume-Cello aus der Landessammlung Rheinland-Pfalz erspielt. Derzeit verfügt er über ein Cello, das ihm die Deutsche Stiftung Musikleben zur Verfügung stellt.

Konzert in Mainz folgt

Das Mainzer Publikum kann Konstantin Bruns am 11. August 2019 hören, beim Mainzer Musiksommer, um 20 Uhr im Haus der Villa Musica auf der Bastei – wieder mit Schostakowitsch, aber auch mit Beethovens Cellosonate D-Dur und Franz Schuberts Arpeggione-Sonate a-moll. Am Morgen des selben Tage wird Konstantin Bruns ein Kinderkonzert in der Villa Musica spielen und moderieren – auch das sollen ehemalige Villa Musica-Stipendiaten können.