Marc Bouchkov - auf dem Weg zur Solokarriere
Villa Musica-Preis 2014/15 der FREUNDE in Namedy übergeben
Marc Bouchkov ist eine herausragende junge Künstlerpersönlichkeit mit Potential zu einer internationalen Solistenkarriere. Er steht für die Eliteförderung der Villa Musica und ist deren überzeugter Botschafter. So steht es in der Urkunde des Preises, den Barbara Harnischfeger, Vorsitzende von FREUNDE der Villa Musica, beim Konzert am 11. Juni 2015 in Schloss Burg Namedy an den 24jährigen Geiger übergeben hat.
Ausgewählt für den mit 3000 Euro dotierten Preis hatte ihn Alexander Hülshoff, der Künstlerische Leiter der Villa Musica. Er beobachtet Marc Bouchkov seit der 16 war und schätzt dessen Ernsthaftigkeit und Tiefe. 2013 hatte Marc Bouchkov die „Montreal International Violin Competition“ gewonnen. Dieser Preis gehört zu den bedeutendsten internationalen Auszeichnungen für ViolinistInnen und führte zu zahlreichen internationalen Konzertauftritten.
Marc ist in Montpellier,Frankreich, geboren, wohnte zeitweise auch in Belgien. Als Geigenlehrer hatte er seinen russischen Großvater und Boris Garlitzky. Garlitzky war Konzertmeister des London Philharmonic Orchestra, ist Professor am Conservatoire Nationale Supériore de Paris und an der Folkwang Universität der Künste - und er ist Dozent der Villa Musica.
Marc Bouchkov war drei Jahre Stipendiat der Kammermusikstiftung Rheinland-Pfalz und hat an sechs Akademie-Projekten teilgenommen. Was bedeutet ihm Kammermusik, was hat er gelernt bei Villa Musica ? Bei einem Treffen mit Barbara Harnischfeger im Vorfeld der Preisverleihung gibt der Geiger Antworten, die für den Wert der Villa Musica-Arbeit exemplarisch sind. Schlaglichtartig wiedergegeben:
bei Kammermusik lernt man, dass es nicht so sehr auf den technischen Aspekt der Instrumenten-Beherrschung ankommt. Es geht’s ums Hören und die Inspiration für Timing, Intensität des Ausdrucks, Klangreichtum. Es geht um das Gestalten einzelner Phrasen, um Legato, um Artikulation. Und: man lerne am meisten nicht alleine oder beim eigenen Lehrer seines Instrumentes, sondern in der Interaktion mit anderen, wenn sie besser sind als man selbst, mehr Erfahrung haben, so Marc Bouchkov.
Menahem Pressler, der legendäre Pianist, sollte Marc Bouchkovs Duo-Partner sein, zum Abschluss der Villa Musica-Zeit. Der 91jährige wurde aber krank und konnte nicht über den großen Teich nach Deutschland kommen. So wählte sich Marc seinen Duo-Partner selbst aus – Sergej Edelmann, dessen CD-Einspielungen er seit Langem bewundert. Sie spielten in Namedy und im Frankfurter Hof in Mainz die Sonate in B-Dur , KV 454, von Mozart, die Violinsonate G-Dur , op.78, von Johannes Brahms und die selten aufgeführte Schubert-Fantasie, die in C-Dur, D 934 – letztere machten Marc und sein Klavierpartner zum Virtuosenstück, das mit solcher Leichtigkeit dargeboten wurde als sei es Kinderspiel. Es war das erste Mal für Marc Bouchkov, dass er solistische Sonaten von Mozartund Brahms öffentlich spielte, die selbst für reifere Künstler eine Herausforderung sind. Menschen aus dem Publikum äußerten, dieses Konzert sei für Sie etwas ganz Besonderes gewesen.
Auch die Kritikerin der Rhein-Zeitung, Lieselotte Sauer-Kaulbach, bemerkte das Potential des jungen Geigers.
Große Bühne und eingebettet sein in einen Orchesterklang hat Marc Bouchkov in jüngster Zeit mehrfach erlebt. Der 24jährige spielte das Mendelssohn-Violinkonzert mit der Dresdner Staatskapelle unter Michael Sanderling und er konzertierte mit Mariss Jansons und dem Royal Concertgebouw-Orchester in Amsterdam.
An der Deutschen Oper am Rhein spielt Marc Bouchkov das Brahms-Violinkonzert im Rahmen einer Ballettproduktion. Die renommierte Agentur Simmenauer hat ihn unter Vertrag und vermittelt ihn international.
Im Lebenslauf von Marc Bouchkov steht: „Die Nähe des Klangs der Geige zur menschlichen Stimme ist für ihn Inspiration und Antrieb, Gefühle und Emotionen wiederzugeben und für die Zuhörer erlebbar zu machen.“ Das hat man auch im Konzert in Namedy gemerkt. Marc kommt es nicht darauf an, das Publikum mit allein virtuosen Kunststücken zu beeindrucken, sondern er will berühren.
Die FREUNDE der Villa Musica werden seinen Weg begleiten und wünschen ihm Erfolg bei der Verwirklichung seines Traums von der Solistenkarriere.